28.02.2025
Stellungnahme Smartstore Öffnungszeiten in Bayern
Betreff: Bayerisches Ladenschlussgesetz Digitale Dorfläden Art. 2 (2) Satz 1
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden in Deutschland e.V. vertritt insgesamt 309 Mitglieder, von denen 188 Mitglieder aus Bayern kommen. Hinter jeden Bürgerladen stehen mindestens 500 bis 1.000 Bürger. Damit vertreten wir mittelbar ca. 90.000 bis 180.000 Bürger. Bedenkt man, dass es etwas mehr als 400 Bürgerläden (Dorfläden mit Bürgerbeteiligung bzw. genossenschaftlich organisiert sind) in ganz Deutschland gibt, vertreten wir mittlerweile mit 309 Mitglieder ca. 2/3 der Bürgerläden deutschlandweit. Die Quote in Bayern dürfte auch höher sein.
Neben der Interessensvertretung der Bürger- und Dorfläden stellt der Bundesverband über unabhängige Berater ein umfassendes Dienstleistungsangebot bereit.
Der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e. V. pflegt auch einen sehr engen Austausch mit den Landesverbänden des Einzelhandels (u. a. auch mit dem Handelsverband Bayern) zu allen wichtigen Themen rund um den Lebensmitteleinzelhandel.
Der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden in Deutschland e. V. hat bundesweit 5.138 Bürger auf dem Land befragt, ob sie 24 Stunden am Tag und 7 Tage pro Woche einkaufen wollen. Gerade mal 6,59 % der Befragten Bürger haben mit „ja“ geantwortet! Über 90 % der Befragten gaben an, dass ihr der Einkauf regionaler Produkte sehr wichtig ist und das Treffen anderer Bürger (Dorfcafé, Dorfküche).
Wir vertreten auch die Meinung, dass die Grenze von 150 m² eine von der Landesregierung sehr sorgfältig gewählte Flächengröße darstellt, um die Grund- und Nahversorgung über meist bürgerlich getragene Initiativen in kleineren Ortschaften ausreichend absichern zu können.
Wir begründen dies wie folgt:
- Generell gilt, dass insbesondere größere Verkaufsflächen (in diesem Fall über 150 m²) eine
intensivere Pflege bedürfen. Dies wird gerade bei der Pflege der Obst- und Gemüseartikel sowie auch bei notwendigen Warenrückrufaktionen in diesen Sortimentsbereichen deutlich. Bei
kleineren kompakten Verkaufsflächen ist auch die Präsentationsfläche deutlich geringer. Gerade bei Warenrückrufaktionen wird von den Lebensmitteleinzelhändlern eine geringe Reaktionszeit erwartet. - Nahezu alle betroffenen Bürger- und Dorfläden betreiben eher kleinere dem unmittelbar dem Verkauf dienenden Grundfläche in denen kein unmittelbarer persönlicher Kundenkontakt stattfindet von bis zu 150 m². Ein sehr hoher Anteil der Bürgerläden betreiben ihre Geschäfte in Ortschaften zwischen 350 Einwohnern und unter 1.000 Einwohnern.
- Die uns bekannten Smartstorelösungen betreiben ihre Läden eher in Ortschaften von über 1.000 Einwohnern und im Kern eher in Ortschaften mit 2.000 Einwohnern und mehr. Gerade für die kleineren Ortschaften stellt dies keinerlei Verbesserungen ihrer Versorgungsproblematik dar (siehe auch Bericht über die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten in Hessen „Sonntagslockerung beim Ladenschluss bleibt folgenlos.“)
- Je nach Fläche (von mindestens 25 m²) bieten die Bürger- und Dorfläden eine Sortimentstiefe von bis zu 3.000 Artikel Dank eines feinst durchorganisierten Kleinstflächenmanagementes an.
- Nahezu alle Bürgerläden pflegen eine umfassende Serviceabteilung. Mit Hilfe der Serviceabteilung (in erster Linie ein kleines Dorfcafé, Dorfbistro, Bedientheken mit Fleisch- und Wurstwaren sowie Backwaren) erreichen diese Läden Umsatzanteile mit den örtlichen Direktvermarktern sowie Kleinst-Lebensmittelhandwerkern wie Metzger und Bäcker von 50 % bis 80 %! Die uns bekannten Smartstores liegen deutlich darunter!
- Im Fall einer Flächengrößenanhebung von bis zu 400 m² rechnen wir mit einem massiven Anstieg weiterer Anbieter im Bereich der verkäuferfreien Smartstores gerade aus dem Discountbereich (Aldi, Lidl, Penny, Netto etc.) sowie den ländlichen Tankstellen, die in der Regel auch größere Flächen zur Verfügung stellen jedoch aufgrund ihrer Lage ihre Öffnungszeiten deutlich ausweiten können (Tankstellen in zentralen Lagen sind davon ausgeschlossen).
Weiter zu bedenken ist, dass in einigen der Smartstores Jugendliche mit wenig Aufwand nahezuunbegrenzt sowohl nach 22 Uhr bis 6 Uhr als auch alkoholische Getränke (auch hochprozentigenAlkohol) ungestört und ohne ausreichender Alterskontrolle am Point of Sale (Kassenbereich)einkaufen können! Gerade beim Verkauf von altersbegrenzten Sortimenten (Alkohol wie auch Tabakwaren etc. ) vertreten wir eher die Meinung, dieses Sortiment vollständig aus den Smartstores während den Verkaufszeiten ohne anwesende MitarbeiterInnen zu nehmen!
Gewisse Betreiber von Smartstores werben Mitglieder für eine Genossenschaft mit dem Hinweis der „regionalen Nahversorgung“ an. Keiner der uns bekannten Einzelhandelsgeschäfte werden dann von der Genossenschaft betrieben, für die Mitglieder der Genossenschaft angeworben werden. Die Mitglieder der Genossenschaft kaufen u. E. dann in einem dritten Geschäft ein – aber nicht in einem Genossenschaftsladen! Zudem wird damit geworben, im gesamten Bundesgebiet mit dieser Karte einkaufen zu können was die regionale Nahversorgung grundsätzlich auch nicht fördert. Welche Auswirkungen dies auch auf andere noch gut versorgte Standorte hat kann aus unserer Sicht noch nicht
beurteilt werden.
Uns ist verständlich, dass zahlreiche neu gegründete Filialunternehmen, die sehr häufig von vermögenden Investoren geradezu in hohen Wachstumstempi getrieben werden, hier den Lebensmitteleinzelhandel -insbesondere die kleinen und meist bürgerschaftlich geführten Bürgerläden- massiv unter Druck setzen! Aus verlässlichen Quellen können wir deutlich entnehmen, dass diese Smartstores aktuell wirtschaftlich mehrheitlich nicht erfolgreich geführt werden können. Als nicht tragbar und sehr schädlich für die Entwicklung der ländlichen und strukturschwachen Regionen in Deutschland müssen wir die Gefahr bewerten, sollte es dazu kommen, dass mit Hilfe finanzstarker Investoren ganze Strukturen der Nahversorgung zerstört werden und die Investoren dann zur Erkenntnis kommen, dass sich die Grundversorgung in den schwach strukturierten Gebieten sich nicht wirtschaftlich rentieren.
Über einen Dialog in dieser Sache würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Gröll
01.02.2025
Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. erreicht 300 Mitglieder – Ein starkes Netzwerk für kleine Läden
Berg, 01.02.2025 – Der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. freut sich, bekannt zu geben, dass er nun über 300 Mitglieder zählt. Diese beeindruckende Zahl zeigt das wachsende Interesse und die Bedeutung des Netzwerks für kleine Bürger- und Dorfläden in ganz Deutschland.
Das Ziel des Bundesverbands ist es, insbesondere diese kleinen Läden in den wichtigsten fachlichen Fragen professionell zu begleiten. Durch den Austausch von Erfahrungen und Best Practices stärken wir die Vernetzung untereinander. Darüber hinaus sind wir eine kraftvolle Stimme für die Interessen unserer Mitglieder gegenüber der Politik und den Verbänden.
„Das Erreichen von über 300 Mitgliedern ist ein bedeutender Meilenstein für uns. Es zeigt, dass wir mit unserem Ansatz, kleine Bürger- und Dorfläden zu unterstützen, auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Wolfgang Gröll, Vorstands des Bundesverbands. „Gemeinsam können wir die Herausforderungen, vor denen viele dieser Läden stehen, besser meistern und ihre Zukunft sichern.“
Die Mitgliedschaft im Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. ist kostenlos, ebenso wie die Aufnahme in den Verein. Dies ermöglicht allen interessierten Läden, Teil dieses wertvollen Netzwerks zu werden und von den zahlreichen Angeboten und Dienstleistungen zu profitieren.
Wir laden alle Bürger- und Dorfläden ein, sich dem Netzwerk anzuschließen und gemeinsam an einer starken Zukunft für unsere kleinen Läden zu arbeiten.
Für weitere Informationen und zur Mitgliedschaft nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
18.01.2025
Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. zeichnet die Gold Dorfläden des Jahres 2025 aus
Berlin, 18. Januar 2025 – Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin fand heute die feierliche Auszeichnung der Gold Dorfläden des Jahres 2025 statt. Auf der Bühne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ehrte der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. herausragende Dorfläden, die durch ihre innovativen Konzepte und ihr Engagement zur Stärkung des ländlichen Raums beitragen.
In diesem Jahr wurden folgende Preisträger ausgezeichnet:
- Kategorie Wirtschaftlichkeit: Das Retschter Lädchen aus Retzstadt
- Kategorie Marketing und Werbung: Dorfladen Volkenschwand
- Kategorie Teambuilding: Dorfladen Wald
- Kategorie Wertschöpfung: Zwei Gewinner – der Dorfladen Deusmauer und der Dorfladen Hurlach
- Ehrenpreis für 10-jähriges erfolgreiches Bestehen: Wiesenfelder Dorfladen
Die Gewinnerdorfläden erhalten vom Verband neben einer Urkunde jeweils einen Reisekostenzuschuss von 500 Euro für die Anfahrt nach Berlin sowie ein Preisgeld in Höhe von 600 Euro. Dieses Preisgeld ist zweckgebunden und muss für ein Mitarbeiterevent verwendet werden.
„Der Wettbewerb um die Gold Dorfläden des Jahres ist eine wichtige Plattform, um die Leistungen und das Engagement von Dorfläden in Deutschland zu würdigen“, erklärte der Initiator des Wettbewerbs, der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr so viele Dorfläden nominiert wurden die herausragende Konzepte entwickelt haben.“
Teilnehmen können alle Dorfläden, unabhängig davon, ob sie privat oder bürgerschaftlich geführt werden. Eine Mitgliedschaft im Verband ist nicht erforderlich. Voraussetzung für die Nominierung zum Gold Dorfladen des Jahres ist das Erreichen der 5 Sterne im 5 Sterne Dorfladen Wettbewerb.
Für weitere Informationen über den Wettbewerb und die ausgezeichneten Dorfläden besuchen Sie bitte die Webseite des Bundesverbands der Bürger- und Dorfläden e.V. unter www.bvbdl.de.
04.05.2023

Der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e. V. begleitet die Initiatoren von neuen Dorfläden von der Idee, über die Gründung bis zur Eröffnung und den laufenden Betrieb. Dabei kommt es nicht nur darauf an, den Beteiligten vor Ort Wissen zur Verfügung zu stellen, sondern sie auch zu befähigen selbstständig zu agieren und das Beste aus ihrem Laden vor Ort zu machen.
Hierfür bietet der Bundesverband seit geraumer Zeit Onlineschulungen für Mitarbeitende und Geschäftsführende von neuen und bestehenden Dorfläden an. Dieses Angebot wird nun um einen wichtigen Praxisbaustein erweitert: Das erste Trainings- und Entwicklungszentrum des Bundesverband der Bürger- und Dorfläden im Retschter Lädchen in Retzstadt.
Hier wird ab sofort Leitungen aus anderen Dorfläden die Möglichkeit geboten für einige Tage mitzuarbeiten, um Abläufe kennenzulernen, Ideen mitzunehmen sowie Erfahrungen auszutauschen. Darüber hinaus werden im Retschter Lädchen auch neue Ideen entwickelt und auf deren Tauglichkeit für den Dorfladen-Alltag getestet. Dies reicht von neuen Lieferanten, über veränderte Arbeitsabläufe bis hin zur Einführung digitaler Lösungen, wie z.B. ein Digital Signage System.
Dem Geschäftsführer & Marktleiter des Retschter Lädchens Peter Feldbauer (Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Bürger- und Dorfläden e.V.) ist es ein besonderes Anliegen mit seinem Team, zukünftige Dorfladenleitungen und -mitarbeitende auf ihrem Weg zu begleiten. Deshalb engagiert er sich seit 2019 im Bundesverband und hat die Idee des Trainings- und Entwicklungszentrums maßgeblich vorangetrieben. „Wir müssen es schaffen, die Arbeit in den Dorfläden zu professionalisieren, um dauerhaft mit den Großen mithalten zu können. Unser größter Vorteil ist dabei, die Erfahrungen und das Know-How unseres Netzwerkes zu nutzen, zu teilen und stetig zu verbessern“, so Feldbauer.


22.06.2022
Pressemitteilung des bayerischen Staatsministeriums für
Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie:
Aiwanger: “5-Sterne-Dorfläden sind der Mittelpunkt ihrer Gemeinden”
MÜNCHEN Zehn Dorfläden in ganz Bayern erhielten im Wirtschaftsministerium das Prädikat „5-Sterne-Dorfladen“. Die Auszeichnung unterstreicht die zentrale Rolle, die Dorfläden für eine funktionierende Nahversorgung spielen. „Wo man auf dem Land nicht mehr im Wohnort die Güter des täglichen Bedarfs decken kann, sagt auch bald die Lebensqualität Gute Nacht. Deswegen freue ich mich, heute zehn vorbildliche Dorfläden auszuzeichnen, die mit viel Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch der älteren Generation, betrieben werden. Sie sind der Mittelpunkt ihrer Gemeinden“, sagte am Dienstag Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Dorfläden sind gewerbliche Lebensmittelhandelsunternehmen, die aber in der Regel aufgrund bürgerschaftlichen oder kommunalen Engagements gegründet werden. Hauptzweck ist die Aufrechterhaltung der wohnortnahen Lebensmittelversorgung in Dörfern oder manchmal auch Stadtteilen. Regelmäßig entfallen über 50 Prozent des Umsatzes auf regionale Lebensmittel und die Geschäfte kooperieren mit lokalen Handwerkern und Landwirten, beispielsweise beim Bezug von Back-, Fleisch- und Wurstwaren. Zudem übernehmen die Dorfläden weitere infrastrukturelle Dienstleistungen, etwa Post- und Bankdienstleistungen, Lieferservice für Arzneimittel, Dorfcafé als Treffpunkt oder die Zubereitung von Mittagsmenüs.
In Oberbayern gibt es jetzt einen “5-Sterne-Dorfladen”:
Der Dorfladen Ingenried im Landkreis Weilheim-Schongau wurde 2019 gegründet. Regionale Lieferanten, flexible Arbeitszeiten und die Bindung an die Kunden zählen zu seinen Stärken. Die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bäckerei im selben Gebäude stärkt die zentrale Funktion des Dorfladens.
In der Oberpfalz gibt es jetzt zwei “5-Sterne-Dorfläden”:
Der Gänsbürger Laden in Waldthurn, Landkreis Neustadt an der Waldnaab, besteht seit 2015. Der Laden führt regionale und Bio-Produkte von heimischen Erzeugern. Zweimal die Woche bietet das Café ein warmes Mittagessen an, das vor allem von den Senorinnen und Senioren genutzt wird. Ein mobiler Optikermeister sowie Artikel aus dem lokalen Kunstgewerbe runden das Angebot ab.
Der Kommun-Markt Hohenfels im Landkreis Neumarkt ist 2013 gegründet worden, um in erster Linie die Nahversorgung der älteren Bevölkerung zu sichern. Sein Verkaufsteam hat eine enge Bindung zur Stammkundschaft aufgebaut. Es gibt dreimal die Woche warmes Essen zum Mitnehmen, täglich selbst gebackenen Kuchen und verschiedene Frühstücksangebote.
In Schwaben gibt es jetzt drei “5-Sterne-Dorfläden”:
Der Dorfladen Krugzell im Oberallgäu besteht seit 2004. Das hoch motivierte Team verwirklicht die Vollversorgung des Dorfes mit einem großen Sortiment an regionalen und Bioprodukten. Auch Sonderwünsche und Lieferungen werden gerne erfüllt. Der Laden ist der zentrale Treffpunkt im Dorf.
Der Dorfladen Waal im Ostallgäu wurde 2017 von einer Bürgerinitiative gegründet. Mehr als 300 Bürgerinnen und Bürger haben sich durch den Kauf von Anteilsscheinen beteiligt. Das Team legt besonderen Wert auf die Gestaltung des Ladens und die Präsentation der Produkte.
Der Dorfladen Wald im Ostallgäu besteht seit 2020. Er wird von 17 regionalen Erzeugern beliefert und betreibt einen eigenen Lieferservice mit dem MIR Walder Mobil. Berühmt sind die Geschenkkörbe und -kisten.
In Niederbayern gibt es jetzt zwei “5-Sterne-Dorfläden”:
Der Dorfladen Kirchdorf im Landkreis Kelheim besteht seit 2014. Er versorgt das ganze Dorf und ist ein Ort, an dem alle zusammenkommen.
Der Dorfladen Zeilarn im Landkreis Rottal-Inn wurde 2017 eröffnet. Die Mitarbeiter haben stets ein offenes Ohr für ihre Kunden. Das Sortiment wird ständig um regional erzeugte und Bio-Produkte erweitert.
In Franken gibt es jetzt zwei “5-Sterne-Dorfläden”:
Der Dorfladen Steinwiesen im Landkreis Kronach, Oberfranken, besteht bereits seit 1922 und zeichnet sich durch viele regionale Lieferanten aus. Ältere Kunden werden frei Haus beliefert. Außerdem versorgt der Dorfladen 48 Grundschulen und Kindergärten im Landkreis Kronach mit Obst- und Milchprodukten.
Der Dorfladen Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart, Unterfranken, besteht seit 2015. Er bietet seinen Kunden ein breites Sortiment von regionalen und Bio-Produkten. Im angeschlossenen Café treffen sich viele Stammtische, hier werden Geburtstage und Jubiläen gefeiert. Auch Touristen kehren hier gerne ein.
Kurzmitteilung vom 01.02.2022:
Qualifizierungsseminare
Der Bundesverband für Bürger – und Dorfläden in Deutschland e.V. startet dieses Jahr mit verschiedenen Qualifizierungsseminaren für die Frischebreiche. Im März geht es los mit der Qualifizierung: Verkauf von Hackfleisch im Dorfladen.
Die Zielgruppen für dieses Seminar sind: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dorfläden, die aktuell schon Hackfleisch/Fleisch verkaufen oder zukünftig verkaufen möchten, ohne eine entsprechende Qualifizierung zu haben. (wie z.B. Metzger, Fleischfachverkäufer/innen etc.)
Dieses Seminar beinhaltet auch einen praktischen Teil und findet in Präsenz unter Einhaltung sämtlicher Hygienerichtlinen statt. Seminarzeit und Ort finden Sie in unserem Terminkalender.
Weitere Seminare sind geplant: z.B. “FleischfachverkäuferIn light”
Die Teilnahme ist für unsere Mitglieder selbstverständlich kostenlos. Einen Link zur Anmeldung finden unsere Mitglieder im Newsletter.
Vorstand wurde erweitert
Bei der Generalversammlung der Vereinigung für Bürger- und Dorfläden in Deutschland e.V., die Corona bedingt online stattgefunden hat, wurde der Vorstand erweitert. Neu hinzu gewählt wurden: Cord Trefke und Peter Feldbauer.
Pressemitteilung vom 22.07.2020:
5 Sterne Dorfladen
Einen eigenen Qualitätsstandard definiert die Vereinigung der Bürger- und Dorfläden in Deutschland e.V. (www.dorfladen-netzwerk.com) mit ihrem Projekt „5 Sterne Dorfladen“. Nicht nur Mitglieder können sich für diese Auszeichnung bewerben.
Mit dem Projekt sollen das Kundenvertrauen gestärkt und die Dorfläden dazu bewegt werden, über den Tellerrand des eigenen Arbeitens hinauszuschauen. Eine Jury überprüft bei den Bewerbern vor Ort, in welcher der fünf Kategorien (Wirtschaftlichkeit, Sortimentsvielfalt, Teambildung/Motivation, Ideen/Marketing, Netzwerkarbeit) sie einen Stern verdient haben. Das Ergebnis dürfen sie dann auf einer Tafel am Ladeneingang präsentieren.
Ein Dorfladen kann sich jederzeit für das 5-Sterne-Projekt bewerben. Eine Auszeichnung erfolgt ab drei Sternen. Anhand einer, zusammen mit den Dorfläden entwickelten Tabelle, prüft die Jury die Kriterien und nimmt die Bewertung vor.
„Die Dorfläden beschäftigen sich dadurch mit Themen, die sonst im Dorfladenalltag unter gehen“. Derzeit betreut das Netzwerk deutschlandweit rund 100 Dorfläden, die gemeinsam die folgenden fünf Bewertungskriterien festgelegt und damit den Anspruch an sich selbst sehr hoch gesetzt haben.
- Beim Punkt Wirtschaftlichkeit zählt vor allem, dass der Dorfladen mindestens die schwarze Null erreicht. Positiv auf die Bewertung wirkt sich außerdem aus, wenn der Dorfladen seinen Mitarbeitern über den Mindestlohn bezahlt. Ehrenamtliche Tätigkeiten aus dem operativen Geschäft werden rechnerisch mit einkalkuliert um die fairness zwischen den Dorfläden zu gewährleisten.
- Bei der Sortimentsvielfalt achtet die Jury darauf, wie viele regionale Produkte im Sortiment sind und von regionalen Lieferanten geliefert werden. Außerdem sollte das Sortiment regelmäßig nachprüfbar gecheckt und Aktionsprodukte angeboten werden.
- Teambildung und Motivation ist ein weiteres Bewertungskriterium. Bietet der Dorfladen regelmäßig Mitarbeiterworkshops an, werden Lieferanten und andere Dorfläden besucht und Teamevents veranstaltet (Sommerfest, Weihnachtsfeier o.ä.) – das alles wirkt sich positiv auf das Gesamtergebnis aus.
- Außerdem sollte der Dorfladen neue Ideen in Sachen Marketing entwickeln. Und dabei bestenfalls durch seine Alleinstellungsmerkmale sein Angebot attraktiv bewerben. Sowie die Kunden regelmäßig nach ihrer Meinung fragen, um sein Angebot stetig verbessern zu können.
- Der fünfte Punkt auf dem Bewertungsbogen beschäftigt sich mit der Netzwerkarbeit. Wer sich innerhalb des Dorfladennetzwerkes engagiert, kann sich den Stern in dieser Kategorie verdienen. In die interne Ideenbörse soll jedes Mitglied im Jahr mindestens zwei Vorschläge/Beispiele einbringen, von denen die anderen Läden ebenfalls profitieren können.
„Bei diesem Projekt geht es uns nicht nur um eine einmalige direkte Bewertung mit fünf Sternen“ – „Auf Wunsch begleiten wir die Dorfläden auch bei dem Prozess. Fünf Sterne kann nur der Dorfladen erreichen der am Ende des Geschäftsjahres auch eine schwarze Null schreibt. Und genau das ist wichtig für den langfristigen Erfolg und die Nahversorgung der Bürger.“
Jeder Dorfladen, der 5 Sterne erhält, ist automatisch für den „Dorfladen des Jahres“ nominiert. Die Prämierung, die separat mit einem Preisgeld belohnt wird, erfolgt durch den Handelsverband und den deutschen Industrie- und Handelskammertag.
Die Vereinigung der Bürger- und Dorfläden in Deutschland e.V. ist die mitgliederstärkste Vereinigung von Bürger- und Dorfläden und steht formal hinter dem bereits 1995 gegründeten Dienstleistungsnetzwerk für die Nahversorgung. Ziel der Vereinigung ist es, insbesondere kleine Bürger- und Dorfläden in den wichtigsten fachlichen Fragen professionell vor Ort zu begleiten und deren Interessen zu vertreten.